Poolsurfer

Es ist Nacht, also richtig mittig Nacht gerade, und gestern zu dieser Zeit war es auch Nacht, es wetterleuchtete rings um mich herum, und ich saß surfend am Pool. Sollte das nun meine übliche Zeit zum Bloggen, Skypen und Mailen werden, dürfte sich die Sache mit dem geisterhaften Erscheinungsbild, das ich mir nach einer Woche ohne nennenswerte Nachtruhe und einem Einmalumdiehalbeweltflug erarbeitete, noch eine Weile halten. Die balinesische Sonne wird’s aber irgendwann richten.

Nachts am Pool hört man das Meer, das ist nur ganz kurz dahinter, man sieht Sterne und hört Gekkos rufen. Und hat Spitzeninternetempfang. Deshalb der Pool. Da kann man dann sogar Skypen, im Dunkeln sitzend vom Licht des Monitors illuminiert (was die Gespensteroptik betont) und von dem erzählen, was man so tut und sich freut, dass man mitten in der Nacht Kontakt hat zu Menschen, die man noch gar nicht so lange kennt, die aber ganz wichtig sind im Leben. Und die diesen Blog lesen. (Zweite Erwähnung, Frollein, zufrieden?) 

Als eine der ersten Amtshandlungen habe ich einen meiner Tauchcomputer versenkt. Natürlich den besseren, teuren. Nach einem eigenhändig durchgeführten Batteriewechsel soff das gute Stück direkt beim ersten Tauchgang im Indischen Ozean auf 25 Metern gnadenlos ab. Voll mit Batteriesäure, voll mit Meerwasser. Den Rat des einheimischen Tauchguides, ich solle das Innenleben mit Cola spülen, das habe bei seiner gefluteten Lampe auch funktioniert, schenkte ich mir mangels Erfolgsaussichten, und ärgerte mich stattdessen über das Malheur – aber was soll es: Nur ein Computer, und auch noch das Modell, das ich im Oman über Bord warf und das beim Duschen einen 66-Meter-Dekotauchgang anzeigte und in den Error-Mode sprang.

Ein vom Übergangstauchlehrer zur Stimmungsaufhellung angeregter nachgeschobener Aufheiterungsdümpeltauchgang am Hausriff richtete die Laune dann wieder.

Das ist das Tolle am Tauchen: Egal, wie es einem vorher geht: Dabei und nachher geht es immer besser.

Ansonsten: Beste Klimagewöhnung, heute auf einen Berg gelaufen, getaucht, buchgehaltet und gestaunt. Nur geschlafen mal wieder irgendwie nicht. More to come. Vor allem Schlaf.