Geschenktes Glibbergrün

Nun habe ich herausgefunden, warum auf balinesischer Straße zumindest in Hauptstadtnähe viel warngeblinkt wird: Wer nach rechts möchte blinkt (allerdings eher nur theoretisch) rechts. Wer nach links möchte entsprechend (ebenfalls eher nur theoretisch) links. Na, klingelt’s? Genau! Dass man da aber auch in Deutschland nicht drauf kommt! Beide Blinker werden natürlich dann benutzt, wenn man geradeaus fahren möchte. Das übrigens ausgiebig. Doppelgeblinkt wird außerordentlich gerne.

Diese Logik erkannte ich dank eines weiteren Zwölf-Stunden-Trips nach Denpasar, wo ich Wichtiges zu erstehen hatte: Salztöpfchen aus Kokosnuss. Dafür sitzt man doch gerne mal zwölf Stunden im Auto und lässt sich wahlweise völlig unter- oder aber absolut übertourig durch die Serpentinen kutschieren.

Zwischendurch gab es grünes Glibberzeug, das mir stolz in einer verschmierten Plastiktüte überreicht wurde. Mit großen Augen blickte man mich ob dieses Geschenks an. Sie muss doch begeistert sein!

Ich frickelte die Tüte auf, die Finger klebten schon, bevor sie das Innere erreicht hatten, zog ein milchiges Glibbergrün heraus und direkt einen Vergleich. So muss sich toter, in der Sonne gärender Tintenfisch anfühlen. Es half alles nichts: Ich musste reinbeißen, der Höflichkeit halber. Man sollte direkt viel in den Mund stecken, denn die Masse, mit der man dann erst einmal fertig werden muss, überlagert das Glibbergefühl. Ansonsten ist es gar nicht so schlecht, dieses Süßzeug. Es schmeckt nach Kokosnuss und, ja, wie sollte es anders sein, Reis. Der wird ja bekanntlich zu allem verarbeitet, und ich habe nicht weiter nachgefragt, aber ich vermute, tagelang abgestandenes und erkaltetes Reiswasser, das beim Kochen übrig blieb, bildet mit viel Zucker und einer guten Portion Farbstoff, per Hand durchgematscht und in Form gedrückt, am Ende dieses hier äußerst beliebte Glibberzeug. Haribo Balistyle.