Es gibt Ice Ice Baby, Vanilla Ice Ice Baby

Seit drei Wochen esse ich Reis. Weißen Reis. Das ist per se ganz in Ordnung, zumal der Reis einmal sogar gelb war und nach Öl und Knoblauch schmeckte statt einfach nur nach Reis. Man sagt Reis ja fiese dickmachende Kohlenhydrate nach, doch ich kann das als reine Verleumdung klarstellen: Meine mitgebrachten Hosen kann ich inzwischen ausziehen, ohne sie zu öffnen. Ich trage jetzt Maßgeschneidertes (20 Euro) und nehme die Tipps einer erfahrenen Ex-Bali-Bewohnerin ernst, die zu morgendlichem Pfannkuchen- und abendlichen Bierkonsum rät, um nicht irgendwann von einer 80-Watt-Kowalski-Lampe durchleuchtbar zu sein. So weit ist es allerdings noch lange nicht.

Gestern musste es kulinarisch gesehen was anderes sein als diätetischer Reis, damit nicht schon in Kürze eine neue Ladung Maßgeschneidertes her muss. Es wurde Pizza. Für die Figur, sozusagen. Die Pizza war nicht sonderlich spektakulär, aber an ihrer Stelle war es die Aussicht. In einem zufällig entdeckten Hotel gab es ein Dinner mit bestem Thunfisch-Steak (hab ich mir sagen lassen), etwas zu trockener Pizza mit immerhin viel Käse und dann noch ein Apple Crumble mit künstlich schmeckendem Vanilleeis. Da sitzt man also bei 35 Grad, isst ein warmes Dessert und blickt  mückenumtost gen Meer.

Nach drei Wochen Reis schmecken trockene Pizza und warmer Apfel wirklich ganz hervorragend. Und Aussicht (Meer, Berge, Infinitypool) und Ambiente samt etwas zu laut quakendem Frosch taten ihr Übriges. So meckerig das jetzt klingt – so war es nicht. Sondern ein wirklich sehr, sehr netter Abend jenseits bunter Mauern.

Blick auf Bali. Foto: cku

Blick auf Bali. Foto: cku

Drei Wochen sind an mir vorbeigerauscht, hinter ebendiesen Mauern. Ich war tauchen, ich habe als Ibu Corinna (aka Ibu Karin oder Celebrity) buchgehaltet, ich habe in einem leerstehenden Haus Managergespräche geführt und dabei viel zu süßen Instantkaffee getrunken. Ich habe wenig geschlafen und viel gelacht. Ich habe tauchend gefilmt und fotografiert, ich habe mich unter Wasser beißen lassen und ich habe eine Lounge etabliert, in der man hervorragend ein Absackergetränk zu sich nehmen und dabei Sternschnuppen beobachten kann. Dazwischen habe ich viel aufs Meer geguckt und gedacht: Echt gut, was ich so mache.

Das als kurze Zusammenfassung der vergangenen drei Wochen, die auch Tage oder Monate gewesen sein könnten.

I am still alive. Falls sich das irgendjemand gefragt haben sollte.