Heute war es nass. Nicht nur im Wasser, sondern überall. Es schüttete in Strömen, und der Regen war kälter als das Meer. Beim Tauchen ist es ziemlich egal, ob nun auch Wasser von oben kommt; aber der Taucher an sich ist ein eher wasserscheuer Geselle, der bei Regen genervt nach oben guckt, um dann schnell im echten Wasser, also im Meer, zu verschwinden. Meer ist irgendwie weniger nass als Regen.
Als echtes Abenteuer gestaltete sich die Rückfahrt im Boot. Es goss nicht nur wie aus Kübeln, sondern plötzlich sahen wir uns mitten auf dem Meer von Nebel eingehüllt. Maximal 20 Meter Sicht in jede Richtung. Erst vermutete ich ja, dass nur ich keinen Schimmer hatte, wo wir uns gerade befanden. Dann allerdings stellte ich fest, dass auch die Crew keine Ahnung hatte, in welche Richtung es denn gehen könnte. Ich fasse das mal zusammen: Mitten auf dem Meer bei Regen, Wind und Nebel. Wellen. Keine Sicherheitseinrichtungen (geschweige denn GPS oder Telefon) an Bord. Dafür ratlose Gesichter. Nicht wirklich beruhigend ist, dass die Menschen hier offenbar ausschließlich nach Sicht navigieren. Insel links, Insel rechts? Super, dann sind wir ja richtig. Wenn aber keine Sicht vorhanden ist, wird es schwierig. Wir tuckerten also etwa 20 Minuten orientierungslos herum, immer in der Hoffnung, irgendwas am Horizont erkennen zu können. Erschwerend war, dass ja noch nicht mal der Horizont zu erkennen war. Aber nun denn. Irgendwann meinte der Kapitän, schemenhaft eine Insel auszumachen zu können. Eine, die weit weg vom Kurs lag, den die Mannschaft für richtig hielt. Und siehe da: Es war unsere.
Ach ja, noch was: Flup und Flap wurden entführt. Nur zwei Tage nach ihrer Inbetriebnahme. Während ich unter Wasser weilte, verschwanden sie einfach von dem ihnen zugewiesenen Liegeplatz an Land. Ein netter Mensch entdeckte sie dank einer umfangreichen Beschreibung meinerseits im Staffbereich und befreite die beiden. Über Lösegeldzahlungen schweigt sich die Inselregierung aus.