Fünf Tipps: Was Du auf Curaçao unbedingt tun solltest

Das historische Stadtzentrum von Willemstad, der Hauptstadt Curaçaos, ist seit 1997 Weltkulturerbe und mit seinen kleinen bunten Häuschen ohne Frage hübsch anzusehen. Auf der Insel gibt es aber noch einige andere schöne Stellen, die man gesehen haben sollte. Die To-do-Liste für den ultimativen Curaçao-Aufenthalt:

1. Ab nach oben: Auf den Christoffel-Berg klettern

Mountain with a view: Christoffel. Foto: cku

Mountain with a view: der Christoffel. Höher hinaus geht es nicht auf der Insel. Und wenn dann die Sonne durch die Wolken bricht, denkt man: Schon schön! Foto: cku

Mit seinen 377 Metern ist der Christoffel der höchste Berg der Insel. Es lohnt sich, draufzukraxeln – der Ausblick ist gigantisch. Allerdings ist das nur sonntags sinnvoll: Das ist der einzige Tag, an dem der Nationalpark, in dem der Christoffel steht, schon um 6 Uhr morgens öffnet. Nach 11 Uhr darf wegen Hitzegefahr ohnehin niemand mehr hochklettern, und es ist am schönsten, ganz früh zu starten, um dann als Erste oben zu sein. Der Weg ist mühsam, laut der Dame am Infopoint aber in etwa einer Stunde zu schaffen. Wer das Ganze als Workout sieht, kann indes schon in etwa 35 Minuten oben sein. Was zwar Spaß macht, aber auch Herausforderung ist: Ich habe geschimpft wie ein Rohrspatz, weil mir nicht klar war, wie umknickgefährlich die Besteigung ist – bei meinen Wackelbändern nicht so ideal. Die Strecke ist auf den ersten paar hundert Metern sehr einfach zu begehen; anschließend wird sie steiler und vor allem steinig. Gegen Ende muss man an einigen Stellen richtig klettern. Der Eintritt in den Nationalpark kostet übrigens zwölf Dollar.

2. Ab ins Wasser: Tauchen

Ach guck, ne Languste. Foto: cku

Ach guck, ne Languste. Foto: cku

Wie bereits beschrieben, ist die Unterwasserwelt rund um Curaçao vor allem eins: braun. Wer Farben erwartet, wird enttäuscht sein. Dafür ist das Tauchen hier sehr easy: kaum Strömungen, kaum Tauchplätze, an denen große Navigationsfähigkeiten gefragt sind. Entweder taucht man das Riff linksrum oder rechtsrum. Fertig. Die Besonderheit des Tauchens ist, dass man selbstständig unterwegs sein kann. Das ist nur an wenigen anderen Orten der Welt möglich. Taucher laden sich einfach Flaschen ins Auto und machen dann, was sie wollen. Zum Beispiel die Superior Producer betauchen, ein Wrack bei Willemstad, das in diesem Video zu sehen ist. Aktuell ist der Tauchplatz allerdings wegen Arbeiten an einem neuen Megapier für Kreuzfahrtschiffe gesperrt.

3. Ab ans Ende der Welt: Den Schildkrötenpunkt Ascencion besuchen

Das Ende der Welt: Ascencion. Foto: cku

Das Ende der Welt: Ascension. Foto: cku

Die Insel hat diverse Nationalparks zu bieten, die nicht unbedingt der europäischen Vorstellung eines Nationalparks entsprechen. Man fährt hier nämlich mit dem Auto von einem Parkplatz zum anderen, steigt aus, guckt sich Stelle XY an und fährt weiter. Das Ganze kostet meist Eintritt. Anders ist das am Mirardo de Tortuga, dem Schildkrötenpunkt in der Nähe des Landhauses Ascencion. Aus Richtung Willemstad kommend, fährt man vor der Ortschaft Barber, dort, wo sich die Straße teilt, scharf rechts ab auf einen Lehmweg. Diesem folgt man, bis es nicht mehr weitergeht. Am Ende parkt man (Auto offen lassen, Scheiben runterkurbeln, an dieser einsamen Stelle werden oft Autos aufgebrochen) und geht entlang der Bucht ein paar Meter, bis auf der rechten Seite eine steile Treppe auftaucht, zu der man gelangt, indem man unter Felsbrocken durchgeht. Dann erreicht man eine Ebene, den Kaktus-Wunschwald. Über spitzes Korallengestein führt ein Weg bis an die Steilküste. Man fühlt sich wie in Nevada, nicht wie in der Karibik: Die Umgebung ist trocken und rau, die einzigen Lebewesen sind Echsen. Die Küste bietet dann alles, was das Meer so kann: An der Nordseite der Insel krachen die Brecher gegen die Steine, die Gischt spritzt und man erkennt die Kraft des Meeres. Zudem soll man an dem Punkt immer wieder Schildkröten sehen, wenn man ins Meer guckt. Das funktioniert gelegentlich auch, besser und viel näher trifft man sie aber schnorchelnd am Playa Grandi in Westpunt. Dort füttern Fischer sie am Steg an – beim Tauchen und beim Schnorcheln herrscht daher Dude-Garantie. Ascencion hingegen ist einfach schön wegen der Einsamkeit, der Landschaft und wegen des Meeres. Hier ist das Ende der Welt. Zumindest sieht es so aus.

4. Ab in die Kälte: Smoothies in Barber trinken

  

Ein absolutes Muss! Schräg gegenüber der Tankstelle in Barber steht ein buntbemalter Bauwagen, in dem die besten Smoothies der Welt verkauft werden. Geöffnet hat er meist tagsüber, das weiß man nie so genau. Aber die Smoothies: ein Traum! Mein persönlicher Favorit ist Mango-Raspberry. Das ist genau genommen Mango-Erdbeer, aber das kommt hier nicht so genau. Ich bestelle immer Himbeere, gibt es aber nicht, und bekomme dann kommentarlos Erdbeere reingemischt. Unbedingt probieren! Man könnte übrigens auch ein Fläschchen braunen Rum mitnehmen, einrühren, und dann eine Art Daiquiri trinken. Der beste braune Rum der Insel ist übrigens San Pablo, ein einheimisches Gebräu. Schmeckt weich und nicht zu herb – passt auch ganz hervorragend zu Mangosaft. 

 

Es gibt auch noch Coconut Rum, der ebenfalls gut zu Mangosaft passt. Allerdings erinnert der von der Konsistenz her eher an Kaffeesirup und ist ähnlich süß. Bisschen too much, finde ich.

5. Ab an den Strand: Sundowner am Grote Knip 

Sundowner mit Eisbär am Grote Knip ("Großer Einschnitt"). Schön. Foto: cku

Sundowner mit Eisbär am Grote Knip („Großer Einschnitt“). Schön. Foto: cku

Der angeblich schönste Strand der Insel ist Cas Abou. Mir persönlich gefallen aber andere Strände besser, etwa der unbewirtschaftete Playa Jeremi. Genau genommen kann man aber wenig falsch machen mit den Stränden hier, es gibt für Sand- und für Steinfreunde diverse Optionen. Abends aber, da sind nur einige Strände zu empfehlen. Erstens aus Sicherheitsgründen (zu zweit sollte man nicht unbedingt losziehen, es empfiehlt sich, in einer Gruppe unterwegs zu sein), zweitens aus sonnenuntergangstechnischen Erwägungen. Gute Plätze zum Sonnenunterganggucken sind Playa Kalki, der Kleine Knip und der Grote Knip. An letzterem Strand hat man den Vorteil, dass man gar nicht eingesandet wird, wenn man nicht will: Es gibt eine Aussichtsecke oberhalb des Strandes, über den abends übrigens gerne mal Schweinchen wandern. Von der Plattform aus kann man sich  auf die Mauer setzen, die Beine baumeln lassen und warten, dass die Sonne im Meer eintaucht. Mit dabei: nette Menschen und mindestens ein Polar, eines der Biere, die es hier gibt. Die sind local, sind es aber nicht: Bier kommt aus Venezuela. Es ist ideal für Menschen, die eigentlich kein Bier mögen: mild, in kindgerechten Portionen (236 Milliliter) und hübsch verpackt. Auf einen schönen Abend, Freunde.