Und dann kriecht es hoch, dieses Gefühl. Als stünde man fröstelnd ohne Taschenlampe, Mond oder Sterne in der Nacht; nicht mal ein Teelicht ist zur Hand. Dabei ist es Tag.
Es kommt aus dem Bauch, greift sich Herz und Gemüt und kämpft mit dem Kopf, der brüllt „Jetzt reiß Dich zusammen, ist doch alles gut, da ist das Meer!“; dessen Ruf dumpf verhallt im diffusen Nebel der Dunkelheit, es ist stärker und will raus, vielleicht nur zeigen, dass es da ist, vielleicht aber auch die Richtung weisen.
Atme. Atme. Atme. I got this situation. Ablenken. Kopf unter Wasser. Einatmen, ausatmen. Beruhigungsblubbern. Herzschlag spüren und sich vom Meer festhalten lassen.
Man kann unter Wasser heulen, ganz hervorragend sogar. Tränensalz mischt sich mit dem Meer, das merkt kein Mensch, wenn es in der Maske mal ein bisschen nasser wird und klärt den Blick. Auf alles. Was es ist, das so dunkel daherkommt, ist nicht zu beschreiben, vermutlich ist man es selbst. Maske ausblasen, auftauchen, weiterlächeln.
Es ist nicht alles Sonne in der Ferne, auch wenn so viel davon da ist, dass es Tage und Nächte erhellt. Fast immer.