Don’t drink and dive

Böse Menschen behaupten ja, der ganze Stickstoff, der sich da im Körper sammelt, sei nicht gut fürs Gehirn. Und manchmal ist man geneigt, dies zu glauben. Gestern Morgen nämlich tauchte ein Taucher XY nach diversen Tarierungsproblemen unter Wasser (Für die mitlesenden Taucher: tariert wurde ausschließlich per Inflator) mit reichlich Blut in der Maske über Wasser auf. Das verdutzte ihn sehr. Mich nicht so sehr. Wie dem auch sei: Vor dem zweiten Tauchgang erklärte er mir dann ernstgesichtig, dass es gar kein Blut gewesen wäre – sondern Traubensaft! Den habe er schließlich zum Frühstück konsumiert, und, ja, die Farbe entspräche doch jener, die seine Maske färbte. Der unverdaute Saft sei dann vermutlich sodbrennend oder auf anderem Wege in die Maske gelangt. 

Doch nicht genug der Kuriositäten. Selbiger Taucher veranstaltete beim zweiten Tauchgang am Nachmittag einen Unterwasserzirkus, der mich an schwere Atemnot, Herzstillstand oder beides denken ließ. Beim Abtauchen riss er auf etwa zwei Meter Tiefe seinen Anzug auf. Schlug sich mit den Fäusten auf die Brust, schaute mit riesigen Augen panisch ins Nichts und reagierte auf keine Zeichen. Also den Guten wieder an die Oberfläche gebracht und gefragt, was denn das Problem sei. Da schaut er verständnislos und erklärt (Zitat!): „Ich vermute Luft in meiner Badehose, denn es zieht mich in der Mitte nach oben.“

Den anschließenden Tauchgang verbrachte ich schallend in meinen Atemregler lachend. 

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