Das Leben ist kein Wartezimmer

Ich bin vollkommen überzeugt, dass es schlimmer ist, das zu bereuen, was man nicht getan hat als das, was man getan hat. Und das ist einer der Gründe gewesen, ins Ausland zu gehen. Job, Wohnung, Leben – einfach alles zurücklassen und was Neues wagen.

Nie will ich sagen müssen „Ach, hätte ich doch mal“. Und genau nach diesem Prinzip lebe ich und kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen. Keiner weiß, wann es vorbei ist. Vielleicht gibt es Morgen gar nicht; es kommt auf das Heute an. So isses, nicht anders.

Warum ich das jetzt schreibe? Micky Beisenherz, der sich als ironisch-kluger Texteschreiber unter anderem für die „Dschungelcamp“-Moderatoren hervortut, hat heute einen Nachruf auf den Radiomoderator Sebastian Radke veröffentlicht. Radke ist, 40-jährig, während einer Sendung im Studio zusammengebrochen und gestorben. Beisenherz war mit Radke befreundet und druckt in seinem Abschiedsbrief aus, was so viele Leute vergessen, und was ich wirklich unterschreiben kann. Die wichtigsten Sätze aus dem Text für alle, die nach Lebensregeln suchen. Und natürlich für die, die gar nicht suchten, sie aber nun trotzdem finden:

„Es heißt gern volkstümlich, das Beste kommt zum Schluss. Dummerweise weiß nur keiner, wann genau dieser Schluss ist. Deshalb ist es an uns, das Beste sofort an uns zu reißen. Nicht morgen. Jetzt. JETZT.“

 

„Das Leben ist kein Wartezimmer“

„Wenn wir doch schon auf die Quantität keinen Einfluss haben, dann müssen wir doch umso heftiger an der Qualität schrauben. Glauben wir denn ernsthaft, dass am Ende des Lebens, kurz vor der Ziellinie einer mit nem Präsentkorb auf uns wartet? „Hier, Klaus Hermann, für Dich, weil Du so schön gespart und auf Urlaube verzichtet hast!“ Am Arsch!“

„Hätte ich mal – der traurigste Satz, den ein Mensch sagen kann. „Müsste ich irgendwann auch mal“ ist ein Trickbetrüger, der uns die schönsten Momente aus der Tasche zieht.“

Er hat so Recht, der werte Herr Beisenherz.

Los Leute, geht leben!

Der komplette Stern-Text ist hier zu finden.