Ich habe wirklich schöne Gummistiefel gesehen hier. Matt, schwarz, rockig. Sie fühlten sich toll an, und ich war gerade versucht, sie auch anzuprobieren, als mir irgendeine unbekannte oder auch vergessene innere Stimme, von der ich glaube, dass sie sich flüsternd als „Vernunft“ vorstellte, „WÜSTE“ zubrüllte. Natürlich auf Deutsch. Sicher, man kann darüber uneins sein, wie dringend jemand in einem Wüstenstaat Gummistiefel braucht. Man muss jedoch wissen, dass sie wirklich, also wirklich schön waren. Das Schicksal spielt einem da also den Prototypen des wunderschönen Gummistiefels in die Hände und grinst dabei: „Hähä. Du bist aber in der Wüüüüüste!“. Die Gummistiefel blieben im Laden, die Vernunft (und der Gedanke an teures Übergepäck, denn es waren nicht nur schöne, sondern auch schwere Gummistiefel) siegten über das Habenwollen. Das alles ist etwa drei Wochen her. Ich denke immer noch an die Gummistiefel, in denen man am Playa Bense ganz hervorragend und äußerst stylisch Kräääbbse (sic!) suchen könnte, habe aber mit meinem arabischen Schicksal Frieden geschlossen. In einem Land, das seine Baustellen mit Lichterketten illuminiert, und in dem die Waschmaschinen im Garten stehen statt im Haus, braucht man keine Gummistiefel. Basta. Wobei… Neulich hat es ziemlich stark geregnet.