Bali mit Sternchen

Balinesische Nächte mit vielen Sternen schädigen meine Hirnfunktion.

Indonesisch für Anfänger: Bintang heißt Stern. Foto: cku

Indonesisch für Anfänger: Bintang heißt Stern. Foto: cku

Einst, und ja, es kommt mir wirklich vor wie einst, da krachte ich in einer regennassen Nacht dank äußerst unhaltbarer Flipflopsohlen in Kombination mit äußerst glattem Boden bei dem Versuch, die Dichtigkeit der Dächer zu prüfen, wenig galant auf den Hinterkopf. In jüngerer Vergangenheit dann ein ähnliches Schauspiel, wobei dieses Mal nicht das Wetter verantwortlich zu machen ist, sondern einzig und allein ich selbst schuld bin. Kippelnd am Tisch sitzend, in schweren Holzstühlen – man ahnt, was passiert. Und so krachte ich erneut hin, in gefühlter Zeitlupe, aber dennoch nicht in der Lage, einen aufhaltenden Anker zu finden beim Rudern mit den Armen. Immerhin riss ich den Nebenstuhl mit links mit zu Boden, wo ich, Rücken auf selbigem, Beine hoch in der Luft, zuerst auf den Hinterknopf knallte, was vermutlich angesichts der nun offenbar schon eingetretenen Gewöhnung überraschenderweise gar nicht mal so weh tat, im selben Fallbeispiel aber mit dem anderen Kopf, wie ich ihn angeschlagen nannte (eher oben mittig), ebenso kraftvoll gegen die Wand rumste. Mit Beulen bin ich bestens ausgestattet, Kopfschmerzen machen das Ganze ein bisschen dumpfer, und Dosencola ist geschlossen sinnvoller anzuwenden als geöffnet.

Dass Cola gegen Kopfschmerzen hilft, ist ja bekannt.

Dass Cola gegen Kopfschmerzen hilft, ist ja bekannt.

Neulich ließ ich mir sagen, dass ich nicht die Erste sei, die hinfällt, und auch nicht die Letzte sein werde. Das tröstete allerdings nur bedingt.

Umso erfreulicher sind jedoch die Verläufe der Sternenabende zu bewerten, die wahlweise in der von mir erfundenen Lounge oder auch mal in voller Montur im Pool versenkt ihren Abschluss finden.  Wobei der Versenker darauf bedacht war, dass die eigene Zigarette nicht ausgeht – und sich sehr wunderte, dass sie nach dem kompletten Untergang nicht mehr brannte.

Beim aktuellen Niedergang meinerseits war man gerade dabei, unter internationalen Turnierregeln Stülpis umzuwerfen. Das sind aus Neopren gebastelte Bierflaschenkühler, die man, um einen Wettbewerb zu schaffen, mit der unteren Seite auf die Tischkante stellt, um sie dann mit einem Fingerschnipp so in die Luft zu befördern, dass sie auf dem Kopf stehend auf dem Tisch landen. Es ist ein grandioses Spiel, und das Mädchenteam lag in Führung, als ich mich und damit dummerweise auch den Vorsprung ungalant nach hinten katapultierte und wegen nötiger Colakühlung ein Timeout nehmen musste. Wir gewannen aber am Ende das gesamte Turnier, insofern: top. Möglicherweise ist es meiner Fallsucht zu verdanken, dass mich hier Wortfindungsstörungen ereilen, auch in Zuständen, in denen ich keine Sterne sehe. Und so erklärte ich neulich altklug, dass Denguefieber von den Mücken mit den schweiß-warzen Beinen übertragen werde.

Trotz oder gerade wegen der Hirnschädigung und aktuell extremen Schlafmangels muss ich sagen: Ich mag es, was ich tue. Und freu’ mich wie Bolle, dass ich sie mir auf Fotos sogar selbst ansehe, diese Lebensbegeisterung, die sich toll anfühlt und das Gesicht glattbügelt. Mit und ohne Sternchen.